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Aktuelles in Corona Zeiten

Liebe Menschen,

die Natur grünt und sprießt – eigentlich die Zeit für unsere Kurse. Und jetzt sind bedauerlicherweise vorerst alle abgesagt.

Aber unsere Arbeit ist nach wie vor aktuell und vielleicht aktueller denn je: die Rückbesinnung und Verbindung mit der Natur und das Begleiten von inneren Prozessen in Zeiten von Wandel. So möchten wir unsere Sicht auf die Dinge teilen und euch unsere Unterstützungsangebote in dieser Zeit mitteilen sowie konkrete Anregungen aus unserer Arbeit geben, die unterstützen, mit der derzeitigen Situation umgehen zu können.

Corona-Krise als kollektive Visionssuche?!

“Es ist ernst” sagt unsere Kanzlerin. Ja es ist ernst: Unser aller Alltag hat sich innerhalb von Wochen verändert. Das Vertraute bröckelt, Unsicherheiten, Ängste und Orientierungslosigkeit tauchen auf. Der Boden, auf den wir bauten, bröckelt. Wir wissen nicht wie weiter. Es kann bedrohlich sein, wenn so viel wegbricht und wir mit dem Tod, der Endlichkeit konfrontiert sind. Und es kann eine Chance sein. Wir haben die Wahl.

Diese Botschaft von Caboclo Weißer Adler bringt es gut auf den Punkt:

“Dieser Moment, den die Menschheit jetzt lebt, kann sowohl als Portal als auch als Loch gesehen werden. Die Entscheidung, in das Loch zu fallen oder durch das Portal zu gehen, liegt bei Ihnen. Wenn man das Problem nur beklagt, die Nachrichten 24 Stunden am Tag, mit wenig Energie, ständig nervös und pessimistisch konsumiert, fällt man in das Loch. Aber wenn Sie diese Gelegenheit nutzen, sich selbst zu betrachten, Leben und Tod neu zu überdenken und sich um sich selbst und andere zu kümmern, dann werden Sie durch das Tor gehen. …Nehmen Sie Ihren Werkzeugkasten und nutzen Sie alle Werkzeuge, die Ihnen zur Verfügung stehen. … Außerdem, wenn der Sturm vorbei ist, werden Sie beim Wiederaufbau dieser neuen Welt sehr wichtig sein. Sie müssen gesund und stark sein. Und dafür gibt es keinen anderen Weg, als eine schöne, freudige und leuchtende Schwingung aufrechtzuerhalten. Das hat nichts mit Entfremdung zu tun. Dies ist eine Strategie des Widerstands. … Es gibt ein Übergangsritual, das Visionssuche genannt wird. Sie verbringen einige Tage allein im Wald, ohne Wasser, ohne Nahrung, ohne Schutz. Wenn Sie durch dieses Portal gehen, erwerben Sie eine neue Sicht der Welt, denn Sie haben sich Ihren Ängsten, Ihren Schwierigkeiten gestellt… Das ist es, was von Ihnen verlangt wird. Sich diese Zeit zu nehmen, um Ihre Visionssuche-Rituale durchzuführen. Welche Welt wollen Sie für sich selbst aufbauen? Im Moment ist es das, was man tun kann: Gelassenheit im Sturm. Beruhigen Sie sich und beten Sie. Jeden Tag. Etablieren Sie eine Routine der täglichen Begegnung mit dem Heiligen. Strahlen Sie gute Dinge aus, das, was Sie jetzt ausstrahlen, ist das Wichtigste. Und singen, tanzen, widerstehen Sie durch Kunst, Freude, Glauben und Liebe”.

Genauso empfinden wir es und tatsächlich erinnert uns die Qualität dieser Zeit an Visionssuche. Jede und jeder ist an seinen eigenen Platz zurückgeholt worden, ist für sich, mit den nächsten Menschen. Das öffentliche Leben ist zurückgefahren, es gibt ein kollektives Innehalten. Zeit, sich selbst zu begegnen, sich durchschütteln zu lassen, Hüllen fallen zu lassen und im Wesentlichen anzukommen. Was bleibt? Man weiß es nicht… Wir kommen in unserer Verletzlichkeit an. Der Mensch meinte, sich über die Natur stellen zu können, Dinge zu beherrschen. Und jetzt kommt ein Virus und führt uns vor Augen, wie fragil so Vieles ist.
Letztes Jahr nahmen wir als Teil unserer Ausbildung an einer Visionssuche zum Thema Leben und Sterben teil – der „Ballcourt“: Es ging um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, der eigenen Sterblichkeit, sein altes Leben aufzuräumen, zu verabschieden, Beziehungen zu klären, um dann dem (symbolischen) Tod ins Auge zu sehen. Für uns erfolgte aus der Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit der Mut, noch viel mehr für die Dinge zu gehen, die uns wirklich am Herzen liegen, mehr zu riskieren, es nahm die Selbstverständlichkeiten. Seit dieser Zeit fühlen wir uns mehr in Frieden mit unserem Leben, mit uns selbst, der Natur und den Menschen, dankbarer. Es hat uns verändert.

Es liegt eine große Chance in dieser Krise, wenn wir sie nutzen. Uns endlich mit dem auseinandersetzen, was wirklich wichtig ist und wie wir wirklich leben wollen. Zulassen, dass unsere Grundfesten erschüttert werden. Herausfinden, was durch die Krise trägt, was Halt gibt. Das Verabschieden und Loslassen, was uns in unserem Leben nicht mehr dient.
Wofür stehe ich, worum geht es mir in meinem Leben? Lebe ich das Leben, das mir entspricht? Es ist eine gute Gelegenheit, sich mehr um die Beziehungen zu kümmern – die ganz nahen und auch die, die aufgrund von Geschäftigkeit zu kurz kamen. Gibt es Beziehungen, die ich noch klären möchte? Zeit aufzuräumen. Frühjahrsputz im Inneren, jeder für sich und doch in Verbundenheit. Auf Visionssuche haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, welche Verbundenheit in der Solozeit entsteht, wo jeder auf seinem eigenen Platz ist. Beim Wiedersehen ist dann eine tiefe Qualität von Vertrautheit entstanden, man hat etwas Tiefes miteinander geteilt. Wir haben das das Gefühl, das passiert auch gerade im kollektiven Miteinander.

Und es ist Zeit, hinaus in die Natur zu gehen, in den Frühling. Wir haben Glück: die Türen zur Natur stehen weiterhin offen! Und dort erleben wir gerade Frühling. Wir können erfahren, dass das Leben weiter geht, die Lebenskraft ist da. Die Natur atmet auf – die Flüsse sind klarer geworden, der Himmel blauer, es ist insgesamt ruhiger. Eine Atempause. Und wir hoffen sehr, dass sich unser Verhältnis zur Natur durch diese Krise wandelt, wir in ein neues Miteinander finden.

Wir begleiten Dich gern – unsere Angebote

Unsere Kurse ruhen, und gleichzeitig möchten wir uns auch in der jetzigen Zeit einbringen. Alles basiert auf Spendenbasis, jeder gibt was er kann und will. Wir möchten allen, auch denjenigen, die in finanziellen Nöten sind, die Möglichkeit geben. Und gleichzeitig sind wir auch auf Geld angewiesen, da uns ja selbst viel weggebrochen ist. Die Zeit lädt zu einem neuen Umgang mit Geld ein.

In der Einzelbegleitung sind zwei Formen möglich:

Medizinwanderung

Das, was gerade passiert, ist größer als wir. Wir können es nicht erfassen. Auf einem Schwellengang bindest Du Dich in etwas Größeres ein. Wenn Du merkst, dass du dich nur noch im Kreis drehst und Klarheit suchst, kannst Deine Fragen, Anliegen, Gefühle, Entscheidungen hinaus in die Natur tragen. Durch eine Schwelle baust Du einen rituellen Raum und begegnest in diesem Deinen Antworten.
Gern begleitet Dich einer von uns bei diesem Prozess, indem wir mit Dir telefonisch oder per Zoom dein Anliegen klären und präzisieren und dir hinterher helfen, die Antworten zu verstehen durch das Spiegeln Deiner Geschichte.
Um ein Beispiel zu bringen: in Hinblick auf Angst könnten Fragen sein: was ist es, dass ich in dieser unsichereren Zeit am meisten fürchte? Was lehrt mich diese Angst? Und was hilft mir weiter?

Medizinrad

Eine andere mögliche Variante ist die Arbeit mit dem Medizinrad. Diese Arbeit machen wir auf unserem Grundstück bei Malterdingen. In direkter Begleitung, mit gebührendem Abstand.
Das Medizinrad ist eines der ältesten Symbole der Menschheit und erinnert uns daran, dass unsere Entwicklung einem zyklischen Prozess entspricht. Du begibst Dich mit Deinem Thema in das Medizinrad und bewegst Dich damit durch die Richtungen und die Qualitäten, schaust es Dir von verschiedenen Richtungen an. Wir begleiten Dich dabei mit Fragen und Impulsen und Du begibst Dich auf Deine eigene Reise. Es ist ein gehaltener Raum in dem alles Platz hat, sein darf.

„Das virtuelle Gemeinschaftsfeuer“

Der Austausch im Kreis ist kraftvoll. Wir sind soziale Wesen.
Da es gerade nicht möglich ist, sich gemeinsam ums Feuer zu versammeln, müssen wir gerade auf die Medien zurückgreifen, die uns zur Verfügung stehen.
In einem Online-Council, einem Redekreis möchten wir den Raum geben von Herzen her zu teilen was gerade bewegt und anderen zuzuhören, in tiefen und nährendem Austausch zu sein.
Anschließend geben wir Euch noch eine Naturübung für die Woche mit und stehen für Fragen zur Verfügung.
Bitte gebt dafür bis jeweils Sonntag abend Bescheid, damit wir wissen, ob wir uns vor unserem PC setzen müssen.

Die Türen zur Natur sind offen! – Werkzeuge für die jetzige Zeit

Hier noch ein paar Anregungen aus unserer Arbeit, die Du für Dich allein machen kannst, die Dich in Kontakt mit der Natur bringen und eine wichtige Kraftquelle in dieser Zeit sein können, indem sie Dich mit Dir selbst und dem was größer ist als Du verbinden.

Der Sitzplatz:
Suche Dir einen Platz in der Natur, der für Dich gut erreichbar ist. Es kann auch Dein Balkon oder Deine Terrasse sein. Mache Dich mit diesem Ort vertraut – öffne Deine Sinne, nehme wahr. Lausche den Vögeln, spür den Wind, taste, fühle, schau, ob Du Tierspuren findest. Besuche diesen Ort regelmäßig und werde ein Teil von ihm. Eine simple, aber sehr kraftvolle Routine, die Dich unterstützt, in Kontakt mit der Natur zu sein, eingebunden in die natürlichen Zyklen zur Ruhe zu kommen.

Danksagung:
Wofür bist Du dankbar? Wenn Dir gerade nichts einfällt, fange mit etwas ganz Kleinem an. Gerade zu Zeiten von innerer Unruhe und Angst wird es innerlich enger. Dem zu danken, was da ist, hilft uns in Verbindung zu bleiben und schafft uns eine gute Grundlage zur Bewältigung der Zeit.

Zielloses Umherwandern in der Natur:
Geh los, lass Dich treiben, folge Deinen Instinkten und schau, wo Dein Weg Dich hinführt. Dies hilft, aus dem Kopfkino auszusteigen und im Moment anzukommen. Da die äußere Orientierung gerade verloren gegangen ist, sind wir umso mehr auf unser Bauchgefühl und die Intuition angewiesen, eine gute Übung dafür.

Geschichten erzählen:
Geschichten erzählen verbindet. Das Telefon und das Internet steht noch zur Verfügung. Tauschen wir uns aus, erzählen uns Geschichten von der brütenden Amsel oder dem, was gerade bewegt. Bieten wir älteren Menschen, die gerade zurückgezogen sind, ein offenes Ohr.

Neue Geschichten:
Geschichten erzeugen Wirklichkeit. Welche Geschichten erzählen wir? In Panik zu verfallen dient gerade nicht. Es heißt nicht, die Realität zu leugnen. Gleichzeitig stärken wir uns, indem wir uns auf die Welt ausrichten, in der wir leben möchten. Es ist auch Zeit zum Träumen und Visionieren.

Wildkräuter:
Es grünt und sprießt nur so! Entdecken wir die Pflänzchen, haben endlich mal Zeit, uns ihnen zuzuwenden. Sie sind Nahrung und Medizin zugleich. Ich habe ein Dokument erstellt mit einigen gerade leicht zu findenden und wertvollen essbaren Pflanzen und Möglichkeiten der Zubereitung. Ein leichter Selbsteinstieg.

Eine Ausrichtung für den Tag:
Es ist wertvoll den Tag bewusst zu beginnen. Mit einem Dank, Stille, Gebet oder was auch immer für Dich stimmt. Hilfreiche Fragen für diese Zeit können sein:
Wofür bin ich heute dankbar? Mit wem möchte ich heute in Kontakt treten? Welche Vorstellung von “normal” lasse ich heute los? Welche Möglichkeit habe ich heute einige Zeit in der Natur zu verbringen? Wie kann ich heute meinen Körper bewegen und ihm gutes tun? Was kann ich tun, um heute Freude einzuladen oder zu kultivieren?